Herausforderung Sturmfrei

Seit dem 30.Juli ist mein Vater Thomas Richtung Schweden aufgebrochen. Mit regelmäßigen Updates und Geschichten werden wir immer am Laufenden gehalten. Unter anderem auch durch seine YouTube Videos.

Ihr fragt euch sicher, warum Herausforderung Sturmfrei – Tja in meinem Fall bedeutet es zwar, dass der Bauer nicht zu Hause ist, jedoch gehen nun alle Aufgaben auf mich über. Sämtliche Organisationen bezüglich der Landwirtschaft liegt nun in nun in der Hand der Damen des Hauses.

In der Zwischenzeit hatten wir die erste große Aufgabe ohne Thomas zu meistern. Die Heuarbeit.
Die Sämtliche Entscheidungen waren zu treffen, welche auch von großer Bedeutung waren. Passt das Wetter, wie viel wird gemäht, welche Felder und wie wird es am Ende verarbeitet (Lose oder zu Heuballen). Meinen Opa konnte ich nur bedingt als Arbeitskraft einrechnen, da er frisch an der Schulter operiert wurde. Auch da musste ich streng dahinter sein, dass ihn nicht die Euphorie überrollte, er sich übernahm anstatt die Schulter zu schonen. Meine Mama und ich waren daher sehr froh über die verlässliche Hilfe von meinem Freund Sepp, der sich extra für die Tage Urlaub genommen hatte.
Sepp und ich teilten uns die Rolle von Thomas auf. Er bediente voller Stolz unseren Mäher und die Traktoren, während ich mit dem Heukran das gesamte lose Heu und alle Ballen in der Tenne und Halle verstaute. Mama Michi schwang den Rechen und cruiste mit dem Kreiselschwader übers Feld, wie eine Rennfahrerin, um den Ladewagen und die Ballenpresse nicht aufzuhalten.

„Wir sind die coolste Heu-Gang…ein super Team“, sagte Mama am Ende der Heu-Woche beim Einheiger-Eis im Pointwirt.
Ja das sind wir wirklich. Heilfroh, dass alles geklappt hat, alles trocken in der Tenne und keine Maschine gebrochen ist.

Thomas wurde von Mama am Laufenden gehalten. Bestimmt war er nervös, ob alles glatt läuft aber bestimmt optimistisch und sicher, dass es an uns, dem „Team Österreich“, wie die Schweden Crew uns liebevoll nennt, definitiv nicht scheitert! Er freute sich ebenfalls über die gelungene Heu-Woche und Fotos von sauber gemähten Feldern und Obstgärten. Er sendet uns wiederum Bilder vom Schwedenhaus, wie es sich langsam verändert. Ich vergleiche es gerne mit einer Raupe, die nach und nach zum schönen Schmetterling wird.

Selbstverständlich sind wir alle wieder an dieser Aufgabe gewachsen. Besonders Sepp und ich merkten, dass wir es auch super über die Bühne bringen, zusammen arbeiten und uns trotzdem am Ende vom Tag noch in die Augen sehen können. Ein Paar zu sein ist eine Sache, aber den ganzen Tag zusammen zu arbeiten, ist eine andere Sache und gehört in der Landwirtschaft dazu und sollte funktionieren – naja ist fast eine Grundvoraussetzung. Würdet ihr es mit eurem Partner schaffen, den ganzen Tag zusammen hart zu arbeiten? (Schreibt es mir in die Kommentare)

Wir beide haben auch diese Beziehungsprobe mit Bravour bestanden und sind gespannt auf die nächste Herausforderung.

 

 

2 Kommentare

  1. Ulrich Lehmann

    Du kannst wirklich gut schreiben
    Wann kommt das Buch
    Liebe Grüße von Irene und Uli Lehmann
    Das Ehepaar groß und klein, wir waren neulich auf der Alm und du hast uns viel erzahlt

    Ich habe den Ort Anvågen in Schweden gefunden, wo der Thomas ist. Habe die Häuser
    Im Satelliten Bild gesehen

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