In der Überschrift des Beitrags habe ich ja schon etwas verräterisches reingepackt.
Ja, ich war in Schweden. 🙂 Meine Güte ich sag euch was, das war aufregend.
Beginnen wir bei der Anreise. Von einem Flughafen zum nächsten (inklusive 6 Stunden Aufenthalt in Stockholm am Flughafen) erreichten wir am Abend Östersund. Eine sehr gute Freundin von uns holte uns mit unseren Koffern und Jägerrucksäcken ab. Während der Fahrt zu unserer Stuga (ist der schwedische Begriff für ein Ferienhaus) konnte ich im Dunkeln schon die ersten roten Schwedenhäuser erkennen und freute mich irrsinnig. Plötzlich piepste von unserer Freundin Birgit das Telefon und sie sagte: „Wir müssen sofort aussteigen und die Lichter abdrehen!!“ Das Auto hielt in der nächsten Bucht neben der gähnend leeren Bundesstraße (welche geschottert ist). Da sah ich sie….und mir zog es ganz brutal die Gänsehaut auf. Die Nordlichter! In hellem Grün schwirrten sie über den Himmel. Dieser Anblick war so überwältigend für mich, da ich so etwas noch nie sah…grüne Schlieren zwischen den Sternen, welche sich auch noch bewegten… Laut den Einheimischen war dieser Moment nahezu Einzigartig, da es in dieser Gegend sehr selten ist.
Sprachlos stieg ich zurück ins Fahrzeug und wir rollten weiter Richtung Stuga. Die erste Nacht schlief ich wie bewusstlos. Am Morgen fielen zarte Schneeflocken vom Himmel welche von der tiefstehenden Sonne bestrahlt wurden. Die Sonne stand so tief, dass nur das obere Drittel der Bäume die Strahlen streifte. Am Weg zum Frühstück bei Birgit wurde unsere Autofahrt erneut unterbrochen…. Ein riesiger, dicker , gigantischer Auerhahn saß seelenruhig neben der Straße und meditierte wahrscheinlich. Mit großer Mühe und Anlauf erhob er sich vom Boden und bewegte sich in bahnbrechender 1m 🙂 Flughöhe fort.
Die eigentlich kurze Fahrt wurde fortgesetzt. Spuren im Schnee auf der Straße verrieten die Kobolde im Wald und auf den Weiden…
Das Frühstück war köstlich und ich hörte mir Geschichten von ihrem 1. Jahr in Schweden an. Familie Monz baut Hochseilgärten, Wipfelwege und Kinderspielplätze aus Holz auf der ganzen Welt. Sie haben vor 1 Jahr ihren Hauptwohnsitz nach Schweden verlegt, leben jetzt auf ihrem Bauernhof und sind überglücklich. Endlich Platz für Ideen und Träume, ohne dass man gleich beim Nachbarn am Privatgrund steht – ihre Firma kann man Gott sei Dank von überall betreiben, sagen Birgit und ihr Mann Basti. Das strahlende Lächeln der Familie ist ehrlich und kommt von Herzen. Die beiden Kinder sprechen bereits nahezu fließend Schwedisch, was mich sehr beeindruckt.
(Es gibt so viel, dass ich euch über diese Woche erzählen will…)
Die Kobolde haben sich auch noch gezeigt. Vorhang auf – nach einer Kurve auf der Hauptstraße (etwas sehr seltenes in Mittelschweden…die Kurve!) sonnten sich über 20 Rentiere auf der Weide. Dieser Anblick-ein Wahnsinn 🙂
Die Tage darauf erlebte ich noch viele viele Sachen, unter anderem besuchten Thomas und ich echte Same (Die Samen sind das ursprüngliche Volk des Nordens, und sind die EINZIGEN die Rentiere züchten dürfen.) Ein liebes Paar, welches neben vielen Rentieren in den Weiten von Mittelschweden, auch welche beim Haus haben. Diese betrachtete ich aus der unmittelbaren Nähe. Einzigartiges Erlebnis. Ein Rentierfell nahm ich mir mit nach Hause – ultraflauschig.
Die Woche verging wie im Rentiergalopp und ich habe noch ein Unikat nicht getroffen. Den Elch 🙂 Aber beim nächsten Mal bestimmt.
Trotz der wunderschönen Gegend, den niedlichen Häusern, den lieben Leuten – welche einen mit offenen Armen empfangen, dem guten Essen und und und
freute ich mich wieder auf zu Hause. Ich dachte an meine Tiere und vor allem an die Kalbin Arnika, die die nächsten Tage hoffentlich ein gesundes Keibal bringt…und an die Hunde und Frieda…
Was der große Abschluss unserer Schwedenreise war, erzähle ich euch auch beim nächsten Beitrag…mit dem rechnet ihr nämlich NIE 🙂
Lieber Thomaspapa, vielen lieben Dank für die schöne Reise. HDL
Eure Sissy
