Ja, wegen den Glücksmomenten!

An was ich immer denke und was ich mache, wenn dieses Gefühl hochkommt, erzähle ich euch das nächste Mal. 

Ja und da sind wir jetzt.
Ich sage euch gleich vorweg, dass man unbedingt auf die kleinen Dinge achten muss. Jeder weiß, dass in der Landwirtschaft die Brötchen hart verdient sind. Bürokratie, der große Markt, schnäppchenjagende Kunden und Quantität vor Qualität machen einem den Beruf nicht leichter.
Oft kommen Momente, wo man gewaltig mit der Nase ansteht und erkennen muss, dass viele Konsumenten noch nicht genug aufgeklärt sind um bewusst einzukaufen.

Wie im letzten Beitrag beschrieben, muss der Geduldsfaden ebenfalls dick wie Seilbahnstahlseile sein. Mit viel Mühe und Liebe zum Detail erklären wir unseren Beruf und suchen den Respekt und die Wertschätzung  gegenüber unserer Berufsgruppe. Doch hin und wieder stößt man auch hier auf enormen Gegenwind und erntet für eine eigentlich gute Sache bitterbösen Shitstorm. Sei es im Internet oder auch mal Face to Face in der Alm, wenn sich ein Gast beschwert, warum die Kühe es wagen aus dem See zu trinken, genau dann, wenn er da rumsitzen will….meine Güte! (andere Geschichte 🙂  )

Doch was lässt mich weitermachen bei solchen Momenten und Gefühlen? Ich verrate es euch!
Wie gesagt, achte ich auf die kleinen Dinge und die Glücksmomente
Landwirtschaft startet früh am Morgen. Ich öffne die Stalltüre und rufe ein verschlafenes „Guten Morgen Ladies und Gentlemen“ in den Stall. Ich liebe den Augenblick wo sich alle Köpfe in meine Richtung drehen und mich mit großen hungrigen Glupschaugen anstarren. Es gibt keinen einzigen Tag, wo sich die Tiere nicht freuen mich zu sehen – jeden Tag aufs neue, egal welcher Tag, welches Wetter oder wie ihre Nacht war (Bewundernswert). Ja, das ist es wert!

Bei den Ziegen das selbe. Kitzlein Fanny, springt mir wie ein Gummiball entgegen und will einfach nur kuscheln. Ihr ist alles rundherum egal – sie ist einfach nur glücklich meine Zuneigung und Liebe zu spüren. Meine Laune hebt sich nach einem langen harten Arbeitstag im Holz um Kilometer, wenn ich die kleine Fanny schnappe und mit ihr zu unserem alten Droatkasten durch den Obstgarten spaziere. Sie hüpft und springt wie ein kleines Kind und rast dazwischen wie ein Blitz mit voller Power herum. Beim Bankerl angekommen hüpft sie sofort herauf und lässt sich in meinen Schoß fallen um geknuddelt zu werden, wenn die letzten Sonnenstrahlen verblassen. (1A Glücksmoment)  Ja, das ist es definitiv wert.

Ein anderes Mal gehe ich beim Marillenbaum vorbei und betrachte, ob alle Blüten den letzten Kälteeinbruch gut überlebt haben. Die kalten Nächte zuvor machte ich mir Sorgen, bedeckte sie sorgfältig mit einer großen Plane und hoffte das Beste. Die Blüten strecken sich der Sonne entgegen und ich lausche einem beruhigendem Geräusch, welches mich genauer hinschauen lässt. Der ganze Baum – also fast auf jeder Blüte tummeln sich die Bienen. Mit vollen Pollenhöschen kugeln sie nahezu von einer Blüte zur nächsten und versuchen die kalten Tage davor aufzuholen. Auch entdecke ich ein paar dicke und flauschige Hummeln…meine Lieblingsinsekten übrigens. Ja, das ist es wert.

Die Hühner in der Sonne chillen sehen, Kitzerl beim Schlafen nach einem aufregenden ersten Tag auf der Weide beobachten (Kitzerl kuscheln auch mit den Geschwistern und der Mama).
Doch auch auf deine abgeschlossene Arbeit blicken – Hände in die Hüfte stemmen und sich zu sagen „Supa, des is a gschafft“, gehört dazu. Etwas zu vollbringen, etwas zu bewegen, glückliche Tiere zu haben jemanden erfolgreich aufzuklären, Kindern ein Vorbild und Idol zu sein.

Das ist nur ein kleiner Auszug davon, was mich nicht aufgeben lässt. Es gibt unzählige Momente in meinem Beruf, welche mir jeden Tag Hoffnung schenken und den Tag versüßen.

Und jetzt habe ich aber nur von den Tierischen Glücksmomenten gesprochen, also kommen noch die Zwischenmenschlichen dazu…..tja dann ….  kann sich „dieses Gefühl“ mit den trüben Gedanken ja sowieso nicht lange halten und wird mit wehenden Fahnen von den Glücksmomenten überrannt.

Was sind eure Glücksmomente?

Liebe Grüße von eurer Archejungbäuerin Sissy Strubreiter <3
Ps.: Die Bilder sind allesamt Schnappschüsse 🙂

 

 

 

 

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