Die seltenen Krampusse …

Jedes Jahr um die selbe Zeit, wo es schon sehr früh zappenduster wird am Archehof Auerbauer, kommt dieses mystische, schaudernde und auch gruselige Gefühl in mir hoch bei diesen Gedanken. An was ich da denke? Ganz klar! Um diese Zeit schleichen bzw. scheppern die Krampusse in vielen Ortschaften herum. Doch, wie so oft, ist es bei uns am Hof anders – auch die Krampusse.

Die seltenen Krampusse vom Archehof Auerbauer haben vieles gemeinsam mit den traditionellen Perchten und Krampussen. Lange Hörner, Fell am ganzen Körper, scheppernde Glocken, hinterlistig leuchtende Augen, grimmiges Auftreten, wildes herumlaufen und springen und auch die Rivalkämpfe.

Ich nahm heute allen Mut zusammen und näherte mich den gefährlichen  Kreaturen und versuchte diese Augenblicke für euch festzuhalten. Da diese außergewöhnlichen Gestalten jede Sekunde meine Nähe suchten und mich wahrscheinlich in ihren versteckten Korb stopfen wollten, um mich mit in ihre finstere Krampus-Höhle zu schleppen, war ich immer wieder gezwungen mich leise (innerliches kreischen) und unauffällig-schwebend zu entfernen. Doch der Späher der Gruppe bemerkte dies sofort und die Horde kam mit lautem Gebimmel auf mich zugestürmt.

Erstarrt vor Angst und Sonnenmangel konnte ich nur noch Bilder schießen, da mir sonst keiner diese Geschichte glauben würde. Wie die pelzigen Horntiere mich umzingelten, lieferten sie immer eine beängstigende Show. Die besonders Wilden der Gruppe spürten meine pure Angst und Verzweiflung. Deshalb nutzten sie diese schamlos aus und stellten sich auf 2 Beinen um mir mit ihrem teuflischen Blick tieeeef in die Augen zu schauen.

Ich war mir sicher, dass sie mich meiner Seele berauben und diese an den Teufel verkaufen wollten… doch ich hielt den höllischen Blicken stand. Ich zitterte am ganzen Körper so sehr, dass keine Schneeflocke auf mir liegen blieb und die Kamera beinahe an einem Schütteltrauma erlag. Ich dachte mir jedoch nur mehr eines: ‚Wie kann ich jemals diesen seltenen Urgestalten entkommen?‘ Da schoss mir ein Satz vom kleinen Prinzen durch den Kopf.  »Man versteht nur die Dinge, die man zähmt«. Schnell entschlossen und voller neuem Mut ging ich auf diese Wildlinge zu und kuschelte mit allen so lange bis ich sie zähmte. In diesem Moment nahmen sie ihre Masken ab und es versammelte sich meine verschmuste und anhängliche Lieblings-Blobegoas-Herde enttarnt vor mir.

Somit erklärte sich ein Unterschied zu den traditionellen Krampussen und Perchten. Unsere seltenen Krampusse sind durch und durch Blobegoas. Heilfroh und erleichtert drückte ich nochmal jede Ziege zum Abschied und brannte schon innerlich darauf, euch, meine lieben Gummistiefelblues-Fans, von dieser atemberaubenden und lebensgefährlichen Geschichte, passend zum Krampus-Advent, zu erzählen. 

Ich wünsche euch einen wunderschönen Advent und liebevolle Krampusse.
(Nehmt euch in Acht vor den gruseligen Krampussen mit hinterlistigen Blicken!)

Schaurig schattige grüße von eurer Jungbäuerin Sissy :*

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert